„Die­ser Ort hat fast etwas Magi­sches“ – ORSO „Rock-Sym­pho­ny-Night“ beim Fes­ti­val an der Hochfirstschanze

Am 22. Juli eröff­net ORSO mit der „Rock-Sym­pho­ny-Night“ das Fes­ti­val an der Hoch­first­schan­ze 2016. Im Inter­view spricht der künst­le­ri­sche Lei­ter, Diri­gent und Grün­der von ORSO, Wol­fang Roese, über die Beson­der­heit der Kulis­se, die Arbeit mit der größ­ten Band der Welt und ver­rät vor­ab ers­te Programmhighlights. 

1. Ist die Kulis­se der Hoch­first­schan­ze für Sie etwas Besonderes? 

Oh ja, das ist sie! Wenn die Däm­me­rung her­ein­bricht hat die­ser Ort fast etwas Magi­sches, Unheim­li­ches. Die Stim­mung an der Schan­ze ist immer sehr spe­zi­ell und die natür­li­che Stei­gung ist ide­al für ein bestuhl­tes Kon­zert. Als Diri­gent habe ich, ähn­lich wie die Zuschau­er, den Blick auf die steil auf­ra­gen­de Schan­ze, da die Büh­ne hin­ten offen ist. Zum Nach­teil der Cho­ris­ten, die im schlimms­ten Fall im Regen ste­hen oder genau­so wie Orches­ter sich da oben einen abfrie­ren *lacht*.

2. War­um soll­te sich der Zuschau­er die „ORSO- Rock-Sym­pho­ny-Night“ an der Hoch­first­schan­ze am Frei­tag­abend nicht ent­ge­hen lassen? 

Eine Rock-Sym­pho­ny-Pro­duk­ti­on des ORSO ist extrem auf­wän­dig, ins­be­son­de­re in Sachen Büh­ne und Ton. Daher spielt ORSO meist nur im Kon­zert­haus oder der Rot­haus Are­na oder in Ber­lin. Open-Air-Kon­zer­te sind jeden­falls ein Rie­sen­un­ter­fan­gen, wes­halb ORSO auch nur sel­ten unter frei­em Him­mel zu hören ist. Die letz­te Rock-Sym­pho­ny-Night ist schon um die drei Jah­re her, wer weiß wann es die nächs­te Gele­gen­heit im Frei­bur­ger Raum gibt ORSO in die­ser beson­de­ren Atmo­sphä­re zu erleben.

3. Sie sind künst­le­ri­scher Lei­ter und Diri­gent der mit 200 Mit­glie­dern „größ­ten Band der Welt“. Wie ist es vor so vie­len Leu­ten zu ste­hen, die alle auf ihren Ein­satz warten? 

Es spielt kei­ne Rol­le wie vie­le Leu­te da sit­zen und ste­hen. Wich­ti­ger ist WAS für Leu­te, mit wem arbei­tet man zusam­men. Die Grö­ße der Beset­zung ist eigent­lich auch nichts Beson­de­res. Mahler war mit der Sym­pho­nie der Tau­send da schon um eini­ges wei­ter was gro­ße Beset­zun­gen angeht. Ich mag ein­fach den gro­ßen „Farb­mal­kas­ten“ den ein gro­ßes Orches­ter mit vie­len ver­schie­de­nen Instru­men­ten nun mal bie­tet. Das ist beson­ders auch für das Arran­gie­ren und Kom­po­nie­ren reizvoll.

4. Wie setzt sich die größ­te Band der Welt denn zusammen?

Grund­la­ge ist ein moder­nes Sym­pho­nie­or­ches­ter, das um eini­ge zusätz­li­che Blä­ser­stim­men erwei­tert ist. Ca. 120 Stel­len umfasst das Rock-Sym­pho­ny-Orches­tra, ähn­lich wie bei roman­ti­schen Klang­kör­pern des 19. und 20. Jahr­hun­derts, nur eben mit zusätz­li­chen Saxo­pho­nen, ver­stärk­tem Holz und Blech. Hin­zu kommt die fünf­köp­fi­ge Rock­band und als Krö­nung ein leis­tungs­star­ker Chor mit 60 bis 80 Sän­gern. Zahl­rei­che Solis­ten aus den ver­schie­dens­ten Berei­chen wie Musi­cal, Oper, Rock, Pop und Jazz berei­chern das Pro­gramm zusätzlich.

5. Am Anfang von ORSO stand ein Stu­den­ten­or­ches­ter, mitt­ler­wei­le gas­tie­ren Sie regel­mä­ßig in der Ber­li­ner Phil­har­mo­nie, im Dom und im Fried­rich­stadt­pa­last. Wie bewer­ten Sie die Ent­wick­lung Ihres Orchesters?

Die Ent­wick­lung geht seit Mit­te der Neun­zi­ger kon­se­quent und mal mehr und mal weni­ger steil nach oben. Ursprüng­lich waren es Schü­ler des Gym­na­si­ums Etten­heim, die sich zu einem Schul­or­ches­ter gefun­den hat­ten, da war Anfang der 90er Jah­re. Dann wur­de es zu einem Stu­den­ten­or­ches­ter, eben­so, wie wir alle älter wur­den. Heu­te ist es ein semi­pro­fes­sio­nel­ler Klang­kör­per der Künst­ler aus über 14 Natio­nen ver­eint. Und die Ent­wick­lung wird nie abge­schlos­sen sein. Mir geht es auch nicht immer schnell genug mit der Pro­fes­sio­na­li­sie­rung, weil ein­fach die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung der öffent­li­chen Hand fehlt. ORSO könn­te noch viel mehr bewe­gen und auf ein noch höhe­res künst­le­ri­sches Niveau klet­tern, müss­ten wir nicht stän­dig um die Exis­tenz bangen.

6. Wel­ches Pro­gramm erwar­tet den Besu­cher? Kön­nen Sie dem Zuschau­er schon etwas über die High­lights verraten? 

Zwei neue Solis­tin­nen wer­den sich vor­stel­len, die erst vor kur­zem zu ORSO gesto­ßen sind: Menn­a­na Enna­oui ist eine unglaub­li­che Rock­röh­re, gebo­ren in Marok­ko und auf­ge­wach­sen in Hol­land. Sie ist unse­re „Tina Tur­ner“, die das Solis­ten­en­sem­ble mit ihrer Stimm­far­be unglaub­lich berei­chert. Im star­ken Kon­trast dazu haben wir auf der klas­si­schen Sei­te Josy San­tos. Die gebür­ti­ge Bra­si­lia­ne­rin fei­ert gera­de ihre ers­ten Erfol­ge an der Stutt­gar­ter Staats­oper. Ihr Mez­zo­so­pran hat fast etwas Hyp­no­ti­sches und ihre Aus­strah­lung ist umwer­fend. Neben die­sen bei­den Neu­zu­gän­gen sind natür­lich auch unse­re bis­he­ri­gen Stars am Start. Es gibt auch zahl­rei­che neue Titel, die noch nie Open-Air gespielt wur­den. Es wird Musik von Aer­o­s­mith und Mothers Finest zu hören sein, genau­so wie Led Zep­pe­lin und Queen, aber auch Puc­ci­ni, Pia­zo­la und Bern­stein. Mit „Space Oddi­ty“ gibt es eine sym­pho­nisch-rocki­ge Hom­mage an den im Früh­jahr ver­stor­be­nen David Bowie.

Aus­führ­li­che Infor­ma­tio­nen zur ORSO „Rock-Sym­pho­ny-Night“ fin­den sich unter www.orso.co.

Infor­ma­tio­nen und Tickets zum Fes­ti­val an der Hoch­first­schan­ze 2016 sind erhält­lich bei allen Tou­rist-Infor­ma­tio­nen der Hoch­schwarz­wald Tou­ris­mus GmbH, bei allen Reser­viX-Vor­ver­kaufs­stel­len sowie unter www.reservix.de, außer­dem tele­fo­nisch unter 07652/1206–30 und www.hochschwarzwald.de/festival.

Kar­ten sind ab 30 Euro für Erwach­se­ne und ab 24 Euro für Schü­ler, Stu­den­ten und Schwer­be­hin­der­te (ermä­ßigt) erhält­lich. Alle Prei­se ver­ste­hen sich zzgl. VVK- und Systemgebühren.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar