ORT & ZEIT
Konzerthaus Freiburg
Rolf-Böhme-Saal
Samstag, 16. Juni 2018 – 20 Uhr
Einlass ab 19 Uhr – Ende ca. 22:15 Uhr
16.06.2018 | Konzerthaus Freiburg
Unter der Schirmherrschaft des Rektors der Freiburger Universität
Prof. Dr. Dr. h. c. Hans-Jochen Schiewer
Konzerthaus Freiburg
Rolf-Böhme-Saal
Samstag, 16. Juni 2018 – 20 Uhr
Einlass ab 19 Uhr – Ende ca. 22:15 Uhr
Maurice Ravel
Auszüge aus “Ma mère l’oye” (Mutter Gans) & “Daphnis & Chloé”
Igor Strawinsky
“Der Feuervogel” Ballett von 1910
Choreographin Christina Plötze und Dirigent Wolfgang Roese im Gespräch mit Anne-Marie Simatic von uniFM 88,4
Große Ballettmusiken von Strawinsky und Ravel stehen am 16. Juni auf dem Programm der Tanzproduktion des ORSOphilharmonic unter der Leitung von Wolfgang Roese. In Kooperation mit Tänzern und Turnern der Albert-Ludwigs-Universität, Schwerpunktfach Tanz & des Showteam Matrix unter der Leitung der Choreographin Christina Plötze erleben Sie unter anderem Igor Strawinskys berühmtes Ballett Der Feuervogel, dem ein russisches Volksmärchen zugrunde liegt: Der junge Prinz Iwan jagt den Feuervogel und gelangt so in den Garten des Zauberers. Am Wunderbaum fängt er den Vogel, der um seine Freiheit bittet. Als der Prinz ihm diese gewährt, erhält er zum Dank eine Feder mit magischen Kräften, die bei Gefahr den Feuervogel herbeiruft. Strawinsky komponierte das Ballett für das bedeutende Ballettensemble Ballets Russes.
Für jenes komponierte auch Maurice Ravel seine Ballettmusik zu Daphnis und Chloé, basierend auf dem spätantiken Roman des griechischen Schriftstellers Longos. Die Geschichte zweier vermeintlicher Waisenkinder, die ihre Kindheit unter Hirten verbringen, sich verlieren, schließlich sich wiederfinden und am Ende glücklich mit ihren Eltern vereint werden.
Auf ebenso zauberhaften Geschichten beruht Ravels Ballettmusik Ma mère l’oye (dt.: Mutter Gans), die unter anderem von fünf kurzen Märchenerzählungen von Charles Perrault inspiriert sind. In diese Choreographie eingebunden sind Kinder & Jugendliche des Projektes „kick for girls“ und der Wentzinger Realschule. Gefördert wird das Projekt durch die Step-Stiftung.
Die Kooperation
In diesem Jahr ist es gelungen die auch überregional bekannte Veranstaltung “ORSO meets MATRIX” mit Projekten der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zusammenzuführen. Es ist ein großes Community-Dance Projekt entstanden mit über 200 beteiligten Tänzern, Akrobaten, Musikern, Kindern und Jugendlichen: Danse Générale – Mythen in Bewegung.
ORSOphilharmonic – Showteam Matrix – Schwerpunktfach Tanz Albert-Ludwigs-Universität – Wentzinger-Realschule – kick-for-girls
Die Choreographie
Eröffnet wird der Abend mit Maurice Ravels zauberhafter Ballettmusik „Ma mére l’oye“ (dt.: Mutter Gans) von 1911, die unter anderem von fünf kurzen Märchenerzählungen von Charles Perrault inspiriert ist. Durch die Kooperation mit der Albert-Ludwigs-Universität konnten das „kick for girls“ Förderprojekt der step Stiftung, das sich um die Integration von Flüchtlingskindern bemüht, gewonnen werden sowie Mädchen der Lörracher Tanzschule Tanzwerk 3‑Ländereck. Auch die Wentzinger-Realschule steht mit einer Projektklasse „Tanz und Musik“ unter der Leitung von Elena Hotaki mit auf der Bühne. Die Choreografien zu Ravels märchenhafter „Mutter Gans“ entwickelten Studierende im Zuge ihrer Tanzausbildung am Institut für Sport- und Sportwissenschaft der Freiburger Universität mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam.
Im Zentrum jeder Märchenchoreographie werden menschliche Grunderfahrungen wie zum Beispiel Verlustängste oder das Erwachsenwerden tänzerisch zum Leben erweckt.
Basierend auf dem spätantiken Roman „Daphnis und Chloé“ des griechischen Schriftstellers Longos komponierte Ravel 1912 eine weitere phantastische Ballettmusik. Die Geschichte zweier vermeintlicher Waisenkinder, die ihre Kindheit unter Hirten verbringen, sich ineinander verlieben, sich verlieren, schließlich sich wiederfinden und am Ende glücklich mit ihren Eltern vereint werden. Besonders das Thema der bedingungslosen Liebe sowie der Natur regte Christina Plötze mit ihrem Schwerpunktfach Tanz des Sportinstitutes zu dieser modernen Choreografie an. Das ORSOphilharmonic spielt in Auszügen den Anfang und die letzten drei Sätze des bezaubernden Balletts, welches ursprünglich für das bedeutende Ballettensemble „Ballett Russes“ komponiert wurde.
Für jenes komponierte auch Igor Strawinsky 1910 sein berühmtes Ballett „Der Feuervogel“, dem ein russisches Märchen zugrunde liegt: Der junge Prinz Iwan jagt den Feuervogel und gelangt so in den Garten des Zauberers Kastschei. Am Wunderbaum fängt er den Vogel, der um seine Freiheit bittet. Als der Prinz ihm diese gewährt, erhält er zum Dank eine Feder mit magischen Kräften, die bei Gefahr den Feuervogel herbeiruft. Durch die Liebe Iwans zu einer Prinzessin, welche von Kastschei gefangengehalten wird, besiegt schließlich der Feuervogel den Magier und bricht den Zauberbann. Das magische Wesen, welches Hoffnung, Kraft, aber auch Zerbrechlichkeit symbolisiert, bildet hier den Ausgangspunkt der Choreografie. In ihr zeigt das Showteam Matrix einmal mehr sein artistisches Können und seine tänzerische Leichtigkeit. Im großen Finale dieser märchenhaften Erzählung kommen alle Beteiligten, Studierende, Kinder und Jugendliche sowie das Showteam Matrix zusammen und zelebrieren die Befreiung durch den Feuervogel und die nun beginnende Freiheit!
Der grundlegende Gedanke dieses Community-Dance Projektes ist, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unterschiedlicher sozialer Herkunft an klassische Musik heranzuführen. Gemeinsam nutzen sie dabei ihren Körper als Ausdrucksmittel. In dieser tänzerischen Auseinandersetzung mit Literatur und klassischer Musik erhalten die Kinder und Jugendlichen einen ganz eigenen Zugang zu ihrem Körper und drücken ihre eigenen Erfahrungen und Gefühle aus und lernen so neue, bislang verborgene Facetten ihrer Persönlichkeit kennen. Gleichzeitig finden aber auch Integration und Austausch zwischen den jungen Menschen statt, da die Choreografien in einem gemeinschaftlichen kreativen Prozess entwickelt werden. Die „Macht des Tanzes“ ist dabei von entscheidender Bedeutung. Er wirkt verbindend, fördert das Selbstvertrauen und die Kommunikation, stärkt die Gemeinschaft, hilft sich selbst zu verstehen und auszudrücken. Um es mit Royston Maldooms Worten zu sagen: „Tanzen – heißt gemeinsames Wachstum!“
Im Verlauf der Probenarbeit erweist sich die Zusammenarbeit aller Beteiligten als sehr lehrreich und produktiv, bisweilen aber auch als Herausforderung und Grenzerfahrung. Es gilt, nicht nur die eigenen Hemmungen zu überwinden, sondern auch einen Rahmen zu bieten, in dem sich ohne Angst und Scham kreativ ausgedrückt werden kann. “Dieser Entstehungsprozess ist das, worum es mir geht. Sich einer Herausforderung zu stellen und sich auf etwas Neues einzulassen macht gelingende Bildung aus. Es geht darum, Höhen und Tiefen zu durchleben, an sich selbst zu glauben und über sich hinauszuwachsen”, so Christina Plötze, der die choreografische Gesamtleitung obliegt.
Diese einzigartige Bildungskooperation steht unter der Schirmherrschaft des Rektors der Universität Freiburg, Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer. Er betont damit, wie vielfältig die Möglichkeiten einer innovativen Ausbildung heute sind und welch hohe Bereitschaft alle Bildungspartner zeigen, wenn sie im Dienste der jungen Menschen über ihre Mauern hinaus in die Öffentlichkeit wirken.
Förderer
Wir bedanken uns für finanzielle und tatkräftige Unterstützung des Projekts:
Künstlerische Leitung: Christina Plötze
Musikalische Leitung: Wolfgang Roese
Impressionen aus der Probenarbeit